In unserem Podcast „Wein mit Freunden“ präsentieren euch Antonia, Benni, David, Memo, Gianluca und Cossi alle zwei Wochen einen Wein aus unserem Sortiment. Als Weingenießer, aber auch als Profis: Antonia, Memo und David haben den WSET Level 3 (Wine Spirit Education Trust). Sie erzählen euch Interessantes und Wissenswertes aus der Weinwelt und Gianluca verrät euch die besten Wein-Speisen Kombinationen zu den Weinen.
In Folge #73 feiern wir eine echte Neuheit im Glas: den brandneuen AIX Blanc aus der sonnigen Provence! Der Weißwein bringt alles mit, was wir lieben – Frische, Leichtigkeit und französischen Flair!
Rebsorten
Rolle, Sauvignon Blanc und Grenache Blanc
Der AIX Blanc ist eine Cuvée aus 60 % Rolle, 30 % Sauvignon Blanc und 10 % Grenache Blanc. Rolle ist eine traditionelle Rebsorte der Provence und in Italien auch als Vermentino bekannt. Rolle Weine sind oft goldgelb mit grünlichen Noten und die Weine haben eine feine Würze, Zitrusnoten und eine elegante, salzige Mineralität. Sie bringt Frische und eine gewisse Kräuterigkeit in den Wein und sorgt gleichzeitig für Struktur und ein weiches Mundgefühl.
Sauvignon Blanc ergänzt den Wein als Verschnittpartner mit lebendiger Säure, grünen Noten wie frisch geschnittenem Gras, Stachelbeere und einem Hauch tropischer Frucht. Die Rebsorte ist international bekannt für ihre aromatische Ausdruckskraft, Klarheit und knackige Frische.
Grenache Blanc, eine weniger verbreitete weiße Version der bekannten Rotweinsorte, sorgt für eine weiche Textur und florale Akzente. Alle drei Rebsorten profitieren in ihrem Anbaugebiet der Provence vom mediterranen Klima mit warmen, trockenen Sommern und milden Wintern. Die Region ist auch relativ niederschlagsarm, was die Qualität des Rebguts erhöht. Der kalte Nordwind, der sogenannte Mistral, sorgt für eine gute Luftzirkulation im Weingut, was das Risiko für Krankheiten im Weinberg enorm verringert. Alles perfekte Voraussetzungen für den erfolgreichen Anbau dieser Rebsorten, die als Verschnitt im Glas für eine perfekte Vielschichtigkeit und Harmonie sorgen.

Der Wein
Der AIX Blanc zeigt sich im Glas in einem blassen Strohgelb mit feinen grünlichen Reflexen – ein erster Hinweis auf seine Frische. In der Nase entfaltet sich ein vielschichtiges Bouquet: Zitrusblüten, exotische Früchte, reifer Pfirsich und Birne treffen auf subtile grüne Kräuternoten. Am Gaumen dominieren Zitronenzeste und Grapefruit, begleitet von saftiger Melone und einer feinen, salzigen Mineralität, die dem Wein Tiefe und Charakter verleiht.
Seine geschmeidige Textur, kombiniert mit zarten Mandelnoten und einem Hauch Honig, sorgt für Komplexität, ohne dabei die lebendige Frische zu verlieren – dank der präzise eingebundenen Säurestruktur. Die Trauben für den AIX Blanc werden in den kühlen Morgenstunden gelesen, um ihre aromatische Frische zu bewahren. Anschließend erfolgt eine schonende Pressung und die Gärung bei kontrollierten Temperaturen im Edelstahltank, um die klaren Primäraromen bestmöglich zu erhalten.
Was diesen Wein besonders macht, ist sein saftiger, „juicy“ Charakter, gepaart mit einer knackigen Struktur und einem langen, mineralisch geprägten Abgang. So eignet er sich nicht nur als animierender Aperitif, sondern auch als idealer Speisenbegleiter – oder einfach als Wein für den ganzen Abend. Mit seinen 12 % Alkohol bleibt er dabei angenehm leicht und trinkfreudig – oder, wie Benni gerne sagt: ein echter „Meditations“ Wein – am besten natürlich mit Blick aufs Meer.

Der Winzer
Maison Saint Aix wurde 2009 vom Niederländer Eric Kurver gegründet, der zuvor als erfolgreicher Marketingprofi tätig war. Mit seiner Familie zog er in die Provence, angetrieben von seiner großen Leidenschaft für Wein. Dort übernahm er das traditionsreiche Weingut Domaine de la Grande Séouve in Jouques, nördlich von Aix-en-Provence.
Kurver investierte viel Zeit und Herzblut: Er ließ zahlreiche Hektar neu bepflanzen, renovierte das alte Bauernhaus und modernisierte die Kellerei umfassend. Auch der Name wurde neu gedacht: Aus dem langen und komplizierten „Domaine de la Grande Séouve“ wurde das eingängige und international markenfähige Maison Saint Aix – benannt nach der nächstgelegenen Stadt. Dass es ihm gelang, den geschützten Ortsnamen AIX zur Marke zu machen, galt damals als cleverer Coup, den ihm kaum jemand zugetraut hätte. Unter dem Motto „Great Rosé – Great Places“ setzte sich Kurver das ambitionierte Ziel, einen der besten Roséweine der Welt zu produzieren. Ob AIX Rosé tatsächlich der Beste ist, liegt im Auge – oder besser: im Gaumen – des Genießers. Fest steht: AIX hat sich längst international etabliert und einen festen Platz in der Welt der Premium-Rosés erobert.
Das Weingut liegt auf einem Plateau in 420 Metern Höhe und umfasst rund 75 Hektar Rebfläche. Die mineralreichen Böden, das besondere Mikroklima und über 300 Sonnentage im Jahr schaffen ideale Voraussetzungen für ausdrucksstarke, frische Weine mit klarer Stilistik. Aus dieser Philosophie heraus entstand schließlich auch der AIX Blanc – ein Weißwein, der dieselbe kompromisslose Qualität und Handschrift trägt wie sein berühmter Rosé-Bruder.

Wein-Speisen Kombination
Der AIX Blanc ist ein vielseitiger Begleiter für leichte, aromatische Gerichte – ideal für warme Tage und Genuss mit Anspruch. Besonders gut harmoniert er mit sommerlichen Speisen, die fruchtige und frische Noten vereinen. Zum Beispiel ein süßer Flammkuchen mit Crème fraîche, Pfirsich, Rosmarin und Speckwürfeln. Den Pfirsich am besten mit in den Ofen geben und zum Schluss etwas Honig darüber“drizzeln“, damit er leicht karamellisiert. Auch ein Pfirsich-Carpaccio mit Burrata, Basilikum und gutem Olivenöl bringt die Aromen des AIX Blanc perfekt zur Geltung – besonders, wenn man dem Social-Media-Trend folgt und gefrorenen Pfirsich fein darüberreibt.
Ein Ziegenkäsesalat mit Wassermelone, verfeinert mit gerösteten, gehackten Mandeln, greift nicht nur die frische Säure des Weins auf, sondern auch die feinen Mandelnoten im Glas.
Erik Kurver, der Gründer von Maison Saint Aix, liebt den AIX Blanc besonders zu Hummer – in einem Interview sagte er einmal, dass er den Wein aromatisch sogar auf den Geschmack von Hummer abgestimmt habe. Die feine Bitterkeit und buttrige Eleganz des Krustentiers werden von der Frische und Textur des Weins ideal ergänzt. Doch auch zu Garnelen, frischen Meeresfrüchten, Sushi oder vietnamesischen Sommerrollen zeigt der AIX Blanc seine aromatische Stärke – er unterstreicht die feinen Aromen, ohne sie zu überdecken.
Auch zur mediterranen Vorspeise ist er bestens geeignet – etwa zu gegrilltem Gemüse oder Tapenade: Diese würzige Paste aus Südfrankreich wird traditionell aus schwarzen Oliven, Kapern (frz. tapenas, daher der Name), Knoblauch, Olivenöl und oft Anchovis zubereitet. Püriert oder fein gehackt, wird sie als herzhafter Aufstrich auf frischem Baguette serviert – die perfekte Begleitung zu einem Glas AIX Blanc. Mit seiner Salzigkeit sind seine Schultern breit genug, um auch mit so einem würzigen Aufstrich mitzuhalten.
Weinwissen
Was macht Weißwein aus der Provence so besonders?
Die Provence ist weltberühmt für ihre Rosé Weine. Nur etwa 5 % der gesamten Produktion in der Provence entfallen auf Weißwein, was ihn zu einer echten Rarität macht. Die weißen Rebsorten, die hier wachsen wie Rolle, Grenache Blanc oder Sauvignon und Ugni Blanc profitieren vom einzigartigen Klima: viele Sonnenstunden, kühle Nächte in den Höhenlagen und der stetige Einfluss des Mistral-Winds. Diese Bedingungen sorgen für frische, aromatische und mineralisch geprägte Weißweine mit einer eleganten Struktur und feiner Salzigkeit.
Der Mistral ist ein starker, kalter Nordwestwind, der regelmäßig durch das Rhônetal bis hinunter zur Provence und zur Mittelmeerküste fegt. Er entsteht durch Druckunterschiede zwischen dem Hochdruckgebiet über dem Atlantik und dem Tiefdruckgebiet über dem Golf von Genua.
Herausforderungen durch den Mistral: Der Wind kann junge Reben beschädigen oder empfindliche Blätter austrocknen. Bei extremen Böen können Trauben heruntergerissen oder Rebstöcke beschädigt werden.
Vorteile für den Weinbau: Der Mistral trocknet nach Regen schnell die Blätter und Trauben ab. Dadurch haben Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Botrytis deutlich schlechtere Bedingungen. Durch den natürlichen Schutz ist oft ein reduzierter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln möglich – ein Vorteil für nachhaltigen oder biologischen Weinbau. In heißen Regionen wie der Provence sorgt der Mistral außerdem für Abkühlung, was der Aromatik und Säureerhaltung der Trauben zugutekommt.
