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04.07.25

Blogartikel-79-3

Wein mit Freunden #79 Lugana meets Rondinella – Roségenuss vom Lago

In unserem Podcast „Wein mit Freunden“ präsentieren euch Antonia, Benni, David, Memo, Gianluca und Cossi alle zwei Wochen einen Wein aus unserem Sortiment. Als Weingenießer, aber auch als Profis: Antonia, Memo und David haben den WSET Level 3 (Wine Spirit Education Trust). Sie erzählen euch Interessantes und Wissenswertes aus der Weinwelt und Gianluca verrät euch die besten Wein-Speisen Kombinationen zu den Weinen.

In Folge #79 nehmen wir euch mit auf eine sensorische Reise an den traumhaften Gardasee – genauer gesagt zum traditionsreichen Weingut Tommasi. Dort erwartet uns eine ganz besondere Rosé-Cuvée: Der Le Fornaci Rosé 2024, gekeltert aus der bekannten Lugana-Traube und der regional verwurzelten Rondinella. Eine spannende Kombi, die italienischen Sommer-Charme mit Finesse und Frische verbindet.


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Rebsorten

Trebbiano di Lugana & Rondinella

Südlich des Gardasees erstreckt sich das Lugana-Gebiet – eine der renommiertesten Weißweinregionen Italiens. Dort spielt Trebbiano di Lugana die Hauptrolle. Oft fälschlich mit dem allgegenwärtigen Trebbiano Toscano verwechselt, offenbart diese Rebsorte unter dem Synonym „Turbiana“ ihr wahres Potenzial. Genetisch ist sie eng verwandt mit Verdicchio, und genau wie dieser zeigt sie Tiefe, Eleganz und eine präzise Säurestruktur. Auf den tonreichen Böden der Moränenhügel am Gardasee gedeiht sie hervorragend und entwickelt ein charakteristisches Aromenspektrum von weißem Pfirsich, Zitrusfrüchten und Mandelblüten. Ein salziger Hauch von Mineralität verleiht ihr eine Frische, die in Kombination mit ihrer Reife erstaunlich vielschichtige Weine hervorbringt. Das macht den Lugana Wein bei uns auch so beliebt.

Rondinella ist fest mit dem Veneto verwurzelt, insbesondere mit den legendären Rotweinregionen Valpolicella und Bardolino. Anders als Trebbiano tritt sie selten solo auf, sondern fühlt sich als Verschnittpartnerin in Cuvées besonders wohl. Sie ergänzt kräftigere Rebsorten wie Corvina durch ihre Fruchtigkeit und Widerstandsfähigkeit – Eigenschaften, die sie zu einer festen Größe in Klassikern wie Amarone oder Ripasso machen. Mit Aromen von Kirsche, dunkler Pflaume und kräuterigen Anklängen bringt sie Farbe und Substanz, ohne zu dominieren. Besonders spannend ist ihre Fähigkeit, beim sogenannten Appassimento – also dem Trocknen der Trauben vor der Vergärung – ihre Stärken auszuspielen. In den Rosé bringt sie Farbe und weitere Aromen ein, was die Komplexität deutlich steigert.

Der Wein

Wer Rosé vom Gardasee kennt, denkt vielleicht zuerst an Chiaretto – einen Klassiker aus Bardolino oder dem Valtenesi in der Lombardei. 

Der Le Fornaci Rosé von Tommasi geht seinen ganz eigenen Weg. Er wird zu 90% aus der weißen Trebbiano di Lugana-Traube gekeltert, ergänzt durch einen kleinen, aber entscheidenden Anteil Rondinella. Diese rote Rebsorte sorgt mit einem kurzen Schalenkontakt während der Gärung für die zartrosafarbene Nuance und verleiht dem Wein Tiefe und aromatische Spannung.   

Da jedoch nur Trebbiano di Lugana aus dem offiziellen DOC-Gebiet stammt, trägt dieser Rosé nicht das Lugana-DOC-Siegel – ein formaler Unterschied, der dem Genuss keinen Abbruch tut.

Die Nase wird sofort von einem frischen, fruchtigen Duft nach Grapefruit, Pfirsich und Mandarine begrüßt. Am Gaumen zeigt sich der Le Fornaci Rosé mit lebendiger Säure, zarter Struktur und einer feinen Würze, die ihm Charakter und Länge verleiht.   


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Der Winzer

Das Weingut Tommasi steht wie kaum ein anderes für Tradition, Familienbindung und visionäre Weiterentwicklung. Gegründet im Jahr 1902 von Giacomo Tommasi im Herzen der Valpolicella Classica, wird es heute in vierter Generation geführt. Was mit einem einzigen Weinberg begann, hat sich zu einem Familienunternehmen mit inzwischen 200 Hektar Rebfläche entwickelt – allein 100 davon im Valpolicella.   

Doch Tommasi ist längst mehr als nur ein Valpolicella-Erzeuger. Mit großer Sorgfalt und Leidenschaft wurden in den letzten Jahren auch andere Regionen Italiens erschlossen – von der Maremma in der Toskana bis hinunter nach Sizilien. Dabei bleibt eines stets im Mittelpunkt: die Verbindung von Boden, Menschen und Herkunft. Das zeigt sich nicht nur in der konsequenten Pflege historischer Weingüter, sondern auch im verantwortungsbewussten Ausbau der Weinwirtschaft und dem nachhaltigen Engagement im Enotourismus.   

Die Philosophie der Familie: Menschen zusammenbringen und das gute Leben mit exzellentem Wein feiern – ganz im Zeichen italienischer Lebensfreude.


Zum Weingut

Wein-Speisen Kombination

Ein Rosé wie der Le Fornaci 2024 braucht keine komplizierten Speisen, sondern Gerichte, die seine Frische und Aromatik unterstreichen. 

Besonders harmonisch zeigt er sich in Kombination mit klassischer Pizza – ob eine einfache Margherita mit frischem Basilikum oder eine Variante mit hauchdünn geschnittener Mortadella. Der Hype um Rosé und Pizza ist nicht unbegründet: Hier treffen unkomplizierter Genuss und aromatische Klarheit aufeinander.   

Auch mit mediterranem Fisch wie gebratenem Wolfsbarsch fühlt sich dieser Rosé wohl. Ein Bett aus Fenchel, etwas Olivenöl und einem Spritzer Zitrone lassen den Wein aufblühen. 

Wer es asiatisch mag, wird überrascht sein, wie gut dieser Rosé mit Dim Sum oder Thai Curry harmoniert. Seine Frucht und feine Säure puffern die Schärfe wunderbar ab – besonders bei Wasabi-Schärfe, die anders als Chili nicht spitz, sondern rund und flüchtig wirkt.   

Sogar klassische italienische Tomatengerichte wie Pasta al Pomodoro oder ein Caprese-Salat mit Büffelmozzarella zeigen sich als passende Partner. Die natürliche Säure der Tomate passt perfekt zur lebendigen Frische des Weins und bringt seine Zitrusnoten noch stärker zur Geltung.


Weinwissen

Zwillingsreben mit eigener Persönlichkeit   

Wenn man hört, dass zwei Rebsorten wie z.B. Trebbiano di Lugana und Verdicchio genetisch identisch sind, bedeutet das, dass sie auf dieselbe Rebpflanze zurückgehen – also eine „Klonvariante“ oder ein lokaler Ausdruck derselben Sorte darstellen. Im Fall von Turbiana und Verdicchio ist das besonders spannend, weil sich beide in völlig unterschiedlichen Regionen entwickelt haben: die eine am Gardasee, die andere in den Marken an der Adria. Unterschiedliche Böden, Klima und Verarbeitung führen dazu, dass trotz genetischer Gleichheit ganz verschiedene Weinstile entstehen. Das ist das faszinierende an Wein – es ist nie nur die Rebsorte, sondern immer das Terroir, das zählt.   

Mehr zum Thema Terroir gibt es hier.

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