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20.06.25

Blogartikel-78-3

Wein mit Freunden #78 Primo Bianco Vermentino - Urlaub im Glas

In unserem Podcast „Wein mit Freunden“ präsentieren euch Antonia, Benni, David, Memo, Gianluca und Cossi alle zwei Wochen einen Wein aus unserem Sortiment. Als Weingenießer, aber auch als Profis: Antonia, Memo und David haben den WSET Level 3 (Wine Spirit Education Trust). Sie erzählen euch Interessantes und Wissenswertes aus der Weinwelt und Gianluca verrät euch die besten Wein-Speisen Kombinationen zu den Weinen.

In Folge #78 entführen wir euch an die sonnenverwöhnten Südküsten Sardiniens, wo der Primo Bianco Vermentino von der Cantina Mesa entsteht. Dieser Weißwein ist eine Hommage an das Meer, die mediterrane Brise und die wilde Schönheit der Insel. Mit seinem frischen, salzigen Charakter und der typisch sardischen Aromatik bietet er ein unverwechselbares Geschmackserlebnis, das sofort Fernweh weckt.


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Rebsorte

Vermentino

Der Primo Bianco besteht zu 100 % aus Vermentino – einer Rebsorte, die auf Sardinien eine ganz eigene Sprache spricht. Im Unterschied zu ihren Pendants aus Ligurien oder der Toskana zeigt sich der sardische Vermentino kraftvoller, mineralischer und deutlich salziger. Die Nähe zum Meer, die heißen Tage und kühlen Nächte sowie die kargen, sandigen Böden verleihen den Trauben eine unverwechselbare Aromatik mit Anklängen von Zitrusfrüchten, weißen Blüten, mediterranen Kräutern und einem Hauch Meersalz. 

Die Trauben werden Ende August bis Anfang September gelesen – bevorzugt nachts oder in den kühlen Morgenstunden, um sie frisch, intakt und ohne frühzeitige Gärung in die Kellerei zu bringen. Nach einer sanften Pressung wird der Most temperaturkontrolliert vergoren und im Edelstahltank ausgebaut, um die Frische, Klarheit und Typizität des Vermentino voll zur Geltung zu bringen. In der Provence kennt man den Vermentino übrigens als Rolle.

Der Wein

Der Primo Bianco – wörtlich „der erste Weiße“ – ist der Einstiegs-Vermentino der Cantina Mesa und ist ein echtes Aushängeschild für sardische Frische. 

Im Glas leuchtet er in hellem Strohgelb mit grünlichen Reflexen. In der Nase entfalten sich feine Aromen von Zitronenzeste, weißem Pfirsich, Birne und Grapefruit, unterlegt mit Noten von wilden Kräutern und einem Hauch Thymian. Man spürt sofort die Nähe zum Meer: Eine deutliche Salzigkeit und mineralische Frische prägen das Geschmacksbild. Am Gaumen wirkt er lebendig, frisch und elegant und das trotz des nicht zu verachtenden Alkoholgehalts von 13,5%. Die gut eingebundene Säure bringt Spannung, bleibt aber stets angenehm und balanciert. 

Die mineralisch-salzigen Anklänge und eine feine, kräuterige Bitternote verleihen Tiefe und Charakter. Der Abgang ist trocken und erinnert an einen warmen, salzigen Wind am sardischen Meer. Einfach Urlaub im Glas. Wer eine noch intensivere Variante sucht, greift zur nächsten Stufe: Giunco, eine Einzellage direkt am Meer, die noch mehr Tiefe, Komplexität und Ausdruck mitbringt.


Den Wein bestellen


Der Winzer

Die Cantina Mesa ist weit mehr als ein Weingut – sie ist ein Herzensprojekt. Gegründet 2004 vom sardischen Werber und Künstler Gavino Sanna, steht Mesa für die Verbindung von Kunst, Identität und sozialer Verantwortung. Die architektonisch markante Kellerei, in Schwarz-Weiß-Mosaik gekleidet, liegt spektakulär zwischen den Weinbergen im Süden Sardiniens, nur einen Steinwurf vom Tyrrhenischen Meer entfernt. 

Die Weinberge reichen bis an die Küste und liefern Trauben von einzigartiger Qualität. Seit einigen Jahren ist die Familie Marzotto (Santa Margherita Gruppe) mit an Bord – ein Schritt, der die Entwicklung und Internationalisierung von Mesa weiter vorantreibt, ohne ihre Seele zu verlieren.


Zum Weingut

Wein-Speisen Kombination

Obwohl Sardinien eine Insel ist, ist sie kulinarisch überraschenderweise eher für Fleisch als für Fisch bekannt. Schwein in Form von knuspriger Porchetta, zarte Ziegenhaxe (Capretta) oder gegrillte Lammkoteletts gehören zur traditionellen Küche der Insel. Wer Ziegenhaxe selbst zubereiten möchte: Im Ofen mit Kräutern, Weißwein, Olivenöl und Knoblauch langsam geschmort, wird das Fleisch butterzart und aromatisch.

Doch auch für Freunde der Meeresküche hält Sardinien wahre Schätze bereit – und hier kommt der Primo Bianco Vermentino ins Spiel. Mit seiner salzigen Frische, der gut eingebundenen Säure und mediterranen Kräuternoten ist er ein idealer Begleiter zu gegrilltem Fisch, Meeresfrüchten, Antipasti mit Artischocken und Oliven oder auch zu frischem Ziegenkäse. Besonders spannend ist die Kombination mit Austern – die Mineralität und Leichtigkeit des Weins unterstreicht die Aromen der Auster perfekt.

Wer es unkompliziert mag, sollte Fisch in Salzkruste probieren: Einen ganzen Fisch (z. B. Dorade oder Branzino) mit Zitrone und Kräutern füllen, mit Olivenöl beträufeln und in einer Mischung aus grobem Salz und Eiweiß komplett einpacken. Anschließend bei ca. 200 °C im Ofen garen. Das Ergebnis: saftig, aromatisch – und keineswegs zu salzig.

Weinwissen

Aromen und Wein – ein kleines Experiment für Zuhause

Geschmack 

Wer den Charakter eines Weins besser verstehen möchte, kann ihn spielerisch erkunden. Einfach ein Glas Wein einschenken (nacheinander rot und weiß) und dazu kleine Geschmackskomponenten bereitstellen: ein Stück Zitrone, etwas Salz, ein Stück gereiften Käse und eine Prise Zucker. Nacheinander eine kleine Menge auf die Zunge oder in den Mund nehmen und dazu jeweils einen Schluck Wein. So kann man beobachten, wie sich die Wahrnehmung am Gaumen verändert und wie Süße, Säure, Fett oder Salz die Aromatik und Struktur eines Weins beeinflussen können. Das hilft einem sehr, Wein-Speisen-Kombinationen besser einzuschätzen.

Geruch

Beim Weingenuss spielt auch die Nase eine zentrale Rolle. Sie lässt sich trainieren – durch bewusstes Riechen an Kräutern, Gewürzen, Obst oder auch mit speziellen Wein-Aromensets. Je geschulter der Geruchssinn, desto präziser lassen sich Weine erfassen und beschreiben. Fun Fact zum Schluss: Alkohol wird nicht gleichmäßig von beiden Nasenlöchern wahrgenommen. Meist „kribbelt“ oder „brennt“ er nur in einem. Das andere Nasenloch hingegen erkennt Aromen feiner. Also ruhig mal testen, auf welcher Seite der Wein mehr duftet – und auf welcher er mehr „beißt“. Ein kleines, unterhaltsames Sensorikspiel mit überraschenden Einsichten.


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